Die Ausreise aus Nordmazedonien bei Debar ging deutlich schneller als die Einreise und auch die Albaner haben uns zügig wieder reingelassen. Wir sind durch schöne Täler und entlang vieler Stauseen Richtung Burrel gefahren. Jakob meinte schon, dass der ganze Beton in Albanien entweder in Staumauern oder in Bunker gesteckt wurde 😉. Auch hier war die Straße weite Strecken wieder neu, die anderen dafür noch abenteuerlich. Im Nationalpark Ulza haben wir gegen Mittag gehalten und mit schönem Blick auf den Stausee gegessen. Direkt neben dem Restaurant war eine kleine Eisdiele mit selbstgemachtem Eis, bei weitem das Beste seit langem 🍦. Die Tochter der Verkäuferin, ca 16 Jahre alt, sprach perfekt Englisch und hat uns persönlich runter an den See zu einer Badestelle geführt, wo wir einmal kurz reingesprungen sind. Aber Baden in Seen scheint in Albanien sehr unüblich zu sein, man kommt nur selten ans Wasser und es gibt auch keine Infrastruktur. Die Tochter meinte, dass die Leute hier einfach keine Zeit zum Baden haben.
Wir sind weiter Richtung Shkoder-See bzw einem Agriturizmo gefahren. Die Straße in Küstennähe ist tatsächlich plötzlich richtig voll und an beiden Seiten von Läden, Tankstellen, Restaurants und „Lavash“ – Autowaschstationen, von denen das Abwasser oft wahrscheinlich einfach in die Natur läuft – gesäumt. Gefühlt gibt es davon mehr als Restaurants, an jeder Ecke sieht man den Schriftzug. Der Mercedes muss ja immer schön sauber sein 😉. Hier fahren tatsächlich fast nur alte Mercedes rum, ab und an aber auch nagelneue. Oder andere deutsche Marken in Preisklassen, die sich bei uns kaum jemand leisten kann. Während unserer Fahrt an einem Stausee entlang habe ich mal 20 Autos notiert: 17 Mercedes, 2 VW und ein Nissan…
Am Nachmittag sind wir dann bei Mrizi und Zanave angekommen, eine große Farm mit Restaurant und Hofladen. Ich hatte mir das ganze kleiner vorgestellt, aber der gesamte Parkplatz war voll und es schien, als würden sogar Reisebusse angekarrt werden. Nichtsdestotrotz war es vor allem für die Kinder toll – Ziegen und Schafe zum Streicheln und Füttern, Babykanninchen, Küken, Spielplatz und Brombeeren direkt hu am Wohnmobil.
Fürs kostenfreie Übernachten mit Dusche und WC wird mit einem Restaurantbesuch und/oder einem Einkauf im Hofladen gerechnet. Eine Speisekarte gibt es nicht, da man nur auf saisonale Produkte zurückgreifen will. Es war auf jeden Fall alles sehr lecker und für 4 Gänge mit Wein und frischen Säften für die Kinder kann man bei einer Rechnung für 38€ auch nichts sagen.
