Nach dem Reiten sind wir bald aufgebrochen, wir wollten ja im Ohridsee baden 🌊. Für die 110km sagte google schon über 2:30 Stunden voraus, also für uns eher etwas mehr. Anfangs war die Straße noch ok, aber ab der Stelle, wo gerade eine neue Straße mit anderer Streckenführung gebaut wird, wurde die alte offenbar schon länger nicht mehr instand gehalten. Zum Glück waren das nur ca 20km, danach war die neue Straße schon befahrbar. Zum Mittagessen haben wir in Korçe gehalten und uns in erstbeste Restaurant gesetzt. Der Kellner dort erzählte uns, dass er 30 Tage im Monat bei einem Gehalt von 300€ arbeiten muss und selbst zur Geburt seiner 2. Tochter in wenigen Wochen nur mit Glück einen Tag frei bekommt. Schuld an seinem geringen Lohn – „the government, all thieves“.
Am Ohridsee angekommen fährt man erst durch den Ort Progradec. Die Städte sind vom Bild hier ganz anders als in Griechenland, viel geschäftiger und orientalischer, man sieht auch viele Moscheen.
Der kleine Campingplatz, den wir angesteuert haben, hat einen Spielplatz und wieder eine Forellenzucht, das gibt es hier wohl öfter. Wir haben einen schönen Platz in erster Reihe bekommen mit Blick auf Nordmazedonien. Amelie hat Freundschaft mit dem Hund eines Ehepaars aus Wiesbaden geschlossen und ich soll unbedingt schreiben, dass er Gia heißt. Außerdem war sie mit Lina schnorcheln, das muss ich auch erwähnen 😅. Im Wasser haben wir Würfelnattern gesehen, knapp einen Meter lang aber ungefährlich. Ich bin beim nächsten mal trotzdem nur zögerlich ins Wasser 🙈. Das härteste Los hatte Amelie aber danach: beim Abtrocknen hat sie einen Blutegel an ihrem Bein entdeckt und ist etwas hysterisch geworden. Sie hat sehr mit ihrem Schicksal gehadert, da sowohl Jakob als auch ich in unserem ganzen Leben noch nie einen hatten. Und wollte nie mehr in einem See baden – das hatte sie aber am nächsten Tag schon vergessen.
